Diplomarbeit - Analyse «2-Mann Montage» für den Aufzugstypen: Schindler 6300

Analyse «2-Mann Montage» für den Aufzugstypen: Schindler 6300

Schindler verliert rund 10% aller Aufträge beim Offerieren von Ersatzanlagen - wegen der zu langen Durchlaufzeit während dem Montageprozess - an die Konkurrenz. Der Verlust eines Auftrages hat zu bedeuten, dass das Aufzugsportfolio der Schindler AG an Anlagen verliert und somit wichtige Marktanteile.
Bei Verlust von eigenen Liftanlagen schmerzt dieser Verlust gleich dreifach, da der Auftrag für den Umbau, der bestehende Servicevertrag sowie - zu einem späteren Zeitpunkt – die Reparaturaufträge verloren gehen und schlussendlich Umsatz. Durch den optimierten Montageablauf einer «2-Mann» Montage, soll die Montagedurchlaufzeit einer Schindler 6300 Anlage von rund fünf Wochen, auf ein maximum von zwei Wochen - inklusive bauseitiger Arbeiten -verringert werden. Diese Verkürzung ermöglicht Schindler neue Aufträge zu gewinnen - und bestehende Anlagen zu behalten - an die besondere Anforderungen an die Durchlaufzeit während der Bauphase gestellt werden (Bsp. Spitäler, Altersheime etc.) Diese Diplomarbeit hat versucht die Frage zu beantworten wie es möglich ist, die Montagedurchlaufzeit des Produkts «Schindler 6300» - mittels «2-Mann» Montage – auf die gewünschte Vorgabe zu reduzieren. Und falls diese Reduktion möglich ist, was sind die Voraussetzungen und ihre Folgen hierfür. Die Ergebnisse zeigten, dass es möglich ist, das gewünschte Ziel zu erreichen. Dabei wurden die Montageabläufe der externen Gewerke sowie der Liftmontageablauf optimiert und angepasst. Dies war die Kernaufgabe dieser Diplomarbeit. Wobei ein grosser Wert auf die Anwendbarkeit in der Praxis mittels unterstützenden Tools gelegt wurde. Im Detail sind mit den unterstützenden Tools neu entworfene Checklisten im Bereich Arbeitssicherheit und Montageablauf für die externen Gewerke sowie für die internen Schindler Mitarbeitende gemeint. Diese wurden in einem Workshop zusammen ausgearbeitet. Anhand der Optimierungen aller Montageprozesse ist festgestellt worden, dass es möglich ist, eine Montagedurchlaufzeitverkürzung von bis zu 52% zu erreichen (siehe Grafik).
Diese Verkürzung ist gebunden an die Liftspezifikation und die Grösse der Aufwände der bauseitigen Gegebenheiten. Ein neuer Montageprozess birgt neue Risiken und Gefahren, die analysiert wurden. Dabei ist festgestellt worden, dass jede neue gefährliche Situation, entweder durch die Schindler internen Richtlinien oder den bereits vorhandenen SUVA Broschüren und Checklisten, abgefangen werden können. Um die neue Form von Montage in der Praxis einzuführen wäre es jedoch hilfreich, ein zusätzliches Schulungskonzept für die «2-Mann» Montage anzubieten und sich noch tiefer mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dies war die Erkenntnis bei der Auswertung. Durch den Fokus auf den Teilbereich Verkürzung der Montagedurchlaufzeit, konnte nicht detaillierter auf diesen Bereich eingegangen werden. Die Folgen einer verkürzten Montage - mittels «2-Mann» Montage - sind die erhöhten Kosten, die entstehen. Zwei Monteure verbauen die Aufzugsanlage nicht in der doppelt so schnellen Zeit. Auch die Mehraufwände aller Projektbeteiligten verursachen zusätzliche Kosten, die gedeckt werden müssen. Hierfür hilft das in der Diplomarbeit beschriebene Berechnungstool, um die Mehrkosten bei einer verkürzten Montage berechnen zu können. Die Analyse hat gezeigt, dass eine Einführung einer «2-Mann» Montage zur Reduzierung der Montagedurchlaufzeit mehreren Gründen Sinn ergibt.
1. Die bereits bestehenden Montagetools können verwendet werden, d.h. Keine Investitionskosten
2. Ein Absatzmarkt ist vorhanden
3. Die Mehrkosten können genau definiert werden
4. Das passende Produkt ist vorhanden
5. Die neue Montagemethodik ist geeignet dazu. Schlussendlich gibt es den Verkäufern neue Möglichkeiten beim Verhandeln von zukünftigen Aufträgen, sobald eine kurze Montagedauer seitens Auftraggeber gewünscht wird. Was wiederum das bestehende Anlageportfolio schützt.