Du hast eine Berufsausbildung abgeschlossen, bereits praktische Erfahrung gesammelt und möchtest dich durch ein Studium weiterbilden? In der Schweiz besteht die Möglichkeit, auch ohne Matura zu studieren. Dabei stehen dir mehrere Möglichkeiten offen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das duale Bildungssystem in der Schweiz ermöglicht es nach dem Abschluss einer Berufslehre auch ohne Matura zu studieren oder eine Berufsmaturität abzuschliessen
- Absolventen einer Berufslehre können sich mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder einem eidgenössischen Berufsattest (EBA) an einer Höheren Fachschule (HF) bewerben
- Ein Studium an einer HF kann entweder berufsbegleitend oder in Vollzeit absolviert werden
Das duale Bildungssystem der Schweiz
Die Sekundarstufe I stellt die obligatorische Schule dar. Danach gliedert sich das Schweizer Bildungssystem in die Bereiche Berufsbildung (Sekundarstufe II) und tertiärer Bildungsbereich. Damit bietet das duale Bildungssystem viele verschiedene Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung oder Neuorientierung. Siehe Bildungslandschaft Schweiz
Berufsbildung
Die Berufsbildung umfasst eine Vielzahl von Berufsausbildungen, die von der Lehre über die Berufsmatura bis hin zur höheren Berufsbildung reichen. Häufig absolvieren Schüler eine Berufslehre, während der sie sowohl schulisch als auch im Unternehmen ausgebildet werden. Theorie- und Praxisphasen wechseln sich dabei ab. Die Lehre dauert in der Regel drei bis vier Jahre und endet mit einer Lehrabschlussprüfung. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Absolventen ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder ein eidgenössisches Berufsattest (EBA). Die Berufsmatura wiederum kann entweder bereits nach Abschluss der mittleren Schule oder während einer Berufslehre erworben werden.
Tertiärer Bildungsbereich
Der tertiäre Bildungsbereich besteht aus Fachhochschulen und höheren Fachschulen. Diese bieten praxisorientierte Ausbildungen an, die eng mit der Wirtschaft verknüpft sind. Das duale Bildungssystem ermöglicht es den Absolventen der Berufsbildung, welche zusätzlich eine Berufsmatura absolviert haben, direkt in den tertiären Bildungsbereich einzusteigen und ein Studium zu beginnen. So können sie ihre praktischen Erfahrungen und Fähigkeiten mit einem akademischen Abschluss ergänzen.
Was ist der Unterschied zwischen Fachhochschule, höherer Fachschule und Universität?
Der Unterschied zwischen den drei Institutionen liegt vor allem in den Zulassungsbedingungen.
Für eine Höhere Fachschule (HF) genügt ein eidgenössischer Lehrabschluss, während eine Fachhochschule (FH) meist eine Berufsmaturität oder eine gymnasiale Matura voraussetzt.
An der Fachhochschule erwirbt man einen akademischen Bachelor- oder Masterabschluss, an der Höheren Fachschule eine höhere Fachprüfung und ein Diplom. Studiengänge an Fachhochschulen sind praxis- und anwendungsorientierter. Dagegen stehen bei einem Studium an der Universität Theorie und Forschung mehr im Vordergrund.
In der Regel ist für ein Studium an einer der zehn kantonalen Universitäten oder den beiden vom Bund verwalteten Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) ein Gymnasialabschluss zwingend notwendig. Doch selbst dabei ist die Matura kein automatisches Ticket zur Immatrikulation: Für Studierende aus dem Ausland und für spezifische Studiengänge sind zusätzliche Aufnahmeprüfungen erforderlich. Doktortitel oder PhD’s können wiederum nur durch eine Promotion an einer Universität erlangt werden.
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Welche Anforderungen gibt es für ein Studium ohne Matura?
Für ein Studium ohne Matura gibt es in der Schweiz verschiedene Anforderungen, je nach Art des Studiums und der Hochschule. Generell gibt es folgende Optionen:
- Passerellenprüfung: Mit einer abgeschlossenen Berufslehre und mehrjähriger Berufserfahrung kann man an vielen Hochschulen eine Passerellenprüfung ablegen. Diese Prüfung ist ein Eignungstest, der die Fähigkeit zur akademischen Arbeit testet und ein erfolgreiches Abschneiden ermöglicht den Zugang zu einem Bachelorstudium an einer Fachhochschule oder Universität.
- Studieren ohne Matura an einer Fachhochschule: An einigen Fachhochschulen gibt es auch Studiengänge, die ohne Matura zugänglich sind. Hier kann man sich mit einer abgeschlossenen Berufslehre und Berufserfahrung bewerben. Es kann aber sein, dass man zusätzliche Aufnahmeprüfungen bestehen muss.
- Spezielle Studiengänge: Es gibt auch spezielle Studiengänge, die ohne Matura zugänglich sind, wie zum Beispiel die Höhere Fachschule (HF). Für die Zulassung reicht in der Regel eine abgeschlossene Berufslehre und Berufserfahrung. An einer HF können verschiedene Diplome erworben werden.
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5 Gründe, warum sich ein Studium ohne Matura für dich lohnt:
- Chancen auf bessere Berufsaussichten und einen höheren Lohn
- Mehr Möglichkeiten bei der Stellensuche
- Sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren und Wissen in diesem Bereich vertiefen
- Die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erwerben und persönlich zu wachsen
- Andere Perspektiven kennenlernen und neue Kontakte knüpfen
Welche Studiengänge kann man ohne Matura in der Schweiz studieren?
Grundsätzlich ist das Studienangebot auch für Bewerber ohne Matura sehr vielfältig, hängt aber vom individuellen Angebot der jeweiligen Institution ab.
Schwer haben es jedoch Bewerber ohne Matura, die sich für ein Studium im medizinischen Bereich interessieren: Studiengänge wie Humanmedizin oder Pharmazie erfordern in der Regel eine gymnasiale Maturität.
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