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FAQ-Bewegungspädagogik

Finde hier Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Bewegungspädagogik:

Allgemeine Informationen zum Beruf

Was ist Bewegungspädagogik?

Die Bewegungspädagogik ist ein interdisziplinäres Feld, das Bewegung und körperliche Aktivität mit Lernen und Entwicklung verbindet. In der Bewegungspädagogik sind Methoden und Ansätze aus verschiedenen Bewegungs- und Gesundheitsberufen enthalten. Bewegungspädagogik bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Förderung der körperlichen Gesundheit und des persönlichen Wohlbefindens von Menschen jeden Alters.

Bewegungspädagogik ist ganzheitlich, gesundheitsorientiert und kreativ. Sie betrachtet Bewegung nicht nur als körperliche Handlung, sondern auch als Ausdruck von Gedanken, Emotionen und sozialer Interaktion. Durch die Integration von kognitiven, emotionalen und sozialen Lernzielen in Bewegungsaktivitäten können die Teilnehmenden gleichzeitig in ihrer geistigen, emotionalen und sozialen Entwicklung unterstützt werden.

Über die positiven Auswirkungen von Bewegung auf verschiedene Lebensbereiche und zur (begleitenden) Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten und Beschwerden gibt es inzwischen einen breit abgestützten Konsens. Es ist damit zu rechnen, dass Bewegung als wirksame Massnahme in Zukunft noch an Gewicht gewinnen wird. Bewegungspädagoginnen und -pädagogen können mit ihrem Know-How eine wichtige Rolle in der Gesundheitsförderung spielen.  

Ist Gymnastik und Bewegungspädagogik das Gleiche?

Die Geschichte der Gymnastik reicht zurück bis in die Antike. In verschiedenen Kulturen wurde Gymnastik als Methode zur Förderung von körperlicher Gesundheit und Wohlbefinden praktiziert. Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Richtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Therapieansätze für unterschiedliche Bedürfnisse: Daraus entstanden die heute bekannten Therapiemethoden, wie zum Beispiel Physiotherapie, Bewegungstherapie, Tanztherapie und Psychomotoriktherapie.  

Gymnastik als allgemeine Bewegungspraxis: Daraus entstanden die heute bekannten Angebote zur Förderung der Fitness wie zum Beispiel Gymnastik in Turnriegen und Aerobic.

Gymnastik als Kunst- und Wettkampfform: Hier werden die ästhetischen und athletischen Aspekte der Gymnastik hervorgehoben, zum Beispiel als Rhythmische Gymnastik und Kunstturnen.  

In der Bewegungspädagogik sind alle drei Bereiche zu finden. Bewegungspädagogik leistet Bildung und Erziehung durch Bewegung. Die Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen ist fliessend.

Was bedeutet Bewegungspädagogik mit Schwerpunkt Gesundheit?

(für die Anwendung in Rehabilitation und Therapie-Assistenz)

In Gesundheitseinrichtungen arbeiten Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen in der Regel in Hand in Hand mit Therapeutinnen und Therapeuten oder führen nach Abschluss einer ärztlich verordneten Therapie eine Massnahme bzw. ein Bewegungsprogramm eigenständig fort. Sie sind befähigt, Reha-Trainingsprogramme zu leiten und Patienten ergänzend zur verordneten Physiotherapie zu begleiten. Die Abgrenzung der Zuständigkeiten variiert in der Praxis recht stark. Namentlich die Berufsbilder Bewegungspädagogik und Sport- bzw. Bewegungstherapie weisen grössere Überlappungen auf.  

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist in einzelnen Institutionen bereits etabliert. Es ist wünschenswert, dass in Zukunft noch mehr Institutionen die oben genannten Überlappungen als gegenseitige Ergänzung und Bereicherung ansehen und Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen entsprechend einsetzen.

Die HWS kooperiert mit Spitälern und Reha-Zentren, in denen Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen ein Teil des Teams in der Medizinischen Trainingstherapie sind. Die unterschiedlich ausgebildeten Fachpersonen (Physiotherapie, Sporttherapie und Bewegungspädagogik) arbeiten eng zusammen und ergänzen sich im Arbeitsalltag. Die Patientinnen und Patienten profitieren davon. 

Was bedeutet Bewegungspädagogik mit Schwerpunkt Pädagogik?

(für die Anwendung in Schulen und Institutionen)

Bewegungspädagogik verbindet körperliche, psychische und soziale Aspekte in der Bewegungsarbeit auf ganzheitliche Art. Sie beinhaltet eine grosse Vielfalt an Bewegungs- und Unterrichtsmethoden und lässt viel Spielraum für Kreativität. So ist sie geeignet für Gesundheitsförderung und Präventionsarbeit in den unterschiedlichsten Kontexten. Durch Bewegung kann wortwörtlich viel in Bewegung gebracht werden - innerlich und äusserlich - das ist inzwischen auch gut belegt.

In Schulen auf allen Altersstufen sowie in Wohn- und Arbeitsinstitutionen für Menschen mit körperlichr und/oder geistiger Beeinträchtigung arbeiten Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen in der Regel eng mit den Lehrpersonen bzw. dem Betreuungsteam zusammen. Sie führen Bewegungsprogramme im Rahmen des schulischen Unterrichts und im Freizeitbereich durch. Sie sind befähigt, Bewegungsunterricht zu leiten und Schülerinnen und Schüler bzw. Bewohnerinnen und Bewohner ergänzend zu begleiten.

In einzelnen Schulen und Institutionen ist diese Form der interdisziplinären Zusammenarbeit bereits etabliert. Die Abgrenzung der Zuständigkeiten wird in der Praxis unterschiedlich gehandhabt. Es ist wünschenswert, dass in Zukunft noch mehr Schulen und Institutionen Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen für Bewegungsunterricht und andere Interventionen mit Bewegung einsetzen.

Die HWS kooperiert beispielsweise mit einem Heim für sozial stark beeinträchtigte Kinder und Jugendliche. Dort ist die Bewegungspädagogik fest im Alltag verankert. Die Bewohnerinnen und Bewohnern profitieren sichtbar davon.

Für welche Werte steht die Bewegungspädagogik?

Inklusion und Diversität: Bewegungspädagogik ist flexibel! Angebote und Interventionen auf der Basis von Bewegung bieten einen grosszügigen Rahmen für Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen. Innerhalb dieses Rahmens wird eine Atmosphäre der Akzeptanz und des Respekts gepflegt, in welcher sich alle Beteiligten willkommen und unterstützt fühlen.

Das Angebot bzw. der Unterricht wird so gestaltet, dass alle Teilnehmenden optimal gefördert werden können. Individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten werden innerhalb des gesetzten Rahmens bestmöglich berücksichtigt.  

Empowerment und Selbstwirksamkeit: Bewegungspädagogik macht stark! Die Aufgaben innerhalb eines Angebots werden so gewählt, dass Erfahrungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins möglich sind. Herausforderungen im Unterricht werden so gestaltet, dass die Fähigkeiten der Teilnehmenden erweitert und das Gefühl für Selbstwirksamkeit gefördert wird.  

Die Teilnehmenden werden aktiv in die Gestaltung der Bewegungsaktivitäten einbezogen. Sie werden sensibilisiert und angeleitet zur Übernahme von Eigenverantwortung in Bezug auf die persönliche Entwicklung von Gesundheit und Lebensqualität.

Was können Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen?

Als Dipl. Bewegungspädagogin, Bewegungspädagoge HF, bist du umfassend ausgebildet für die Arbeit in und mit Bewegung. Du hast ein grosses Know-How in Pädagogik, Methodik und Didaktik und kannst qualitativ hochstehenden Bewegungsunterricht erteilen. Du begleitest deine Teilnehmenden individuell, sowohl innerhalb der Gruppe als auch im Rahmen von Einzelunterricht. Dein breites Fachwissen ist die Basis für die interdisziplinäre Zusammenarbeit im professionellen Rahmen und für die Beratung deiner Klienten.

Die Ausbildung in Bewegungspädagogik HF befähigt dich, sowohl fachlich als auch organisatorisch ein eigenes Bewegungsunternehmen zu führen und in einer Firma oder Institution Führungsverantwortung zu übernehmen.

Als Dipl. Bewegungspädagogin / Bewegungspädagoge HF hast du ein fundiertes theoretisches und praktisches Bewegungsverständnis. Du verfügst über eine hohe eigene Bewegungskompetenz und du hast ein umfangreiches Übungs- und Bewegungsrepertoire. Zu deinen Werkzeugen gehören unterschiedliche Bewegungs- und Trainingsmethoden sowie verschiedene Tanzstile, zum Beispiel Funktionelles Training oder Moderndance. 

Was unterrichten Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen?

Als Bewegungspädagogin / Bewegungspädagoge erteilst du gesundheitsfördernden Bewegungs- und Tanzunterricht sowie gesundheitsförderndes Training für Gruppen und Einzelpersonen. Du beherrschst bekannte Trainingsmethoden wie Pilates oder Aerobic und Tanzstile wie Jazz- oder Moderndance.

Als Bewegungspädagogin / Bewegungspädagoge bist du befähigt, eigene Bewegungs- und Trainingskonzepte zu erarbeiten. Du kannst qualitativ hochstehenden Bewegungsunterricht mit verschiedensten Zielgruppen durchzuführen. Dein Tätigkeitsgebiet reicht vom Freizeitbereich bis zum Rehabilitationstraining.

Du unterrichtest Kinder, Erwachsene und Menschen im fortgeschrittenen Alter. Du arbeitest mit gesunden Menschen wie auch mit Menschen mit physischen, psychischen und geistigen Herausforderungen und Behinderungen. 

Wo arbeiten Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen?

Der Einsatzbereich von Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen reicht von Bewegungs- und Sportangeboten im Freizeitbereich bis zu Rehabilitationstraining in Institutionen und Gesundheitseinrichtungen. Nachfolgend eine nicht abschliessende Aufzählung: 

  • Gesundheitsförderung (Gymnastikstudio, Fitness- und Gesundheitscenter, Wellnessanlagen)  
  • Freizeit- und Sportangebote (Sportvereine, Jugendorganisationen, Freizeiteinrichtungen, Städte und Gemeinden)  
  • Schulwesen (Regelschule, sonder- und heilpädagogische Einrichtungen, Kindertagesstätten)  
  • Unternehmen und Organisationen (Ergonomie am Arbeitsplatz, Gesundheit im Unternehmen)  
  • Therapeutische Praxen (Physiotherapie, Ergotherapie)  
  • Geriatrie (Alters- und Pflegeheime und Beschäftigungsprogramme in der Geriatrie)  
  • Psychiatrie (stationäre und ambulante Angebote und Einrichtungen)  
  • Rehabilitation (Schmerz- und Rehabilitationskliniken, stationäre und ambulante Einrichtungen, Spitäler)
  • Institutionen und Angebote für Menschen mit spezifischen Anforderungen (Strafvollzug, Sucht, Seh- oder Hörbehinderung, körperliche Behinderung, Autismus-Spektrum-Störung etc.)
Werden Leistungen von Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen von Krankenkassen übernommen?

Die Krankenkassenanerkennung von Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen ist ein wichtiges Verkaufsargument für selbständige Bewegungsunternehmen und ein entscheidender Faktor für Arbeitgebende im Gesundheitssektor. Mit der Ausbildung in Bewegungspädagogik werden die Bedingungen für die Krankenkassenanerkennung von verschiedenen Bewegungsmethoden erfüllt. Studierende können bereits nach dem ersten Jahr des Hauptstudiums die Anerkennung einzelner Methoden beantragen. Die Krankenkassenanerkennung bietet einen Marktvorteil und kann bereits während des Studiums genutzt werden.

Die Leistungen von Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen sind der Tarifkategorie 595 mit der Bezeichnung Prävention und Gesundheitsförderung zugeordnet. Diese Leistungen werden in der Regel über Zusatzversicherungsprodukte der Krankenversicherer abgerechnet. Die gesetzliche Grundlage dafür bildet das Versicherungsvertragsgesetz VVG.  

Die Anerkennung von Leistungserbringern im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung wird von unabhängigen Zertifizierungsstellen im Auftrag der Krankenversicherer gewährleistet.

Was verdienen Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen?

Der Einstiegslohn für diplomierte Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen HF liegt im Angestelltenverhältnis zwischen 4200.- und 5500.- CHF brutto pro Monat. Das ergibt einen Jahresverdienst zwischen rund 55’000.- und 71’000.- CHF brutto (Quelle: medi-karriere.ch). Mit mehr Erfahrung kann ein höherer Lohn erwartet werden.

Für Angestellte im Stundenlohn variiert die Lohnspanne stark. Je nach Standort und Anbieter können Fr. 50.- bis Fr. 90.- CHF pro Stunde bzw. Lektion erwartet werden. Wir raten, sich an den Empfehlungen der Berufsverbände BGB Schweiz und SFGV zu orientieren.

Für Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen die eine selbstständige Tätigkeit anstreben, können die Löhne abweichen. 

Infos rund um die Ausbildung

Wie verläuft die Ausbildung der Bewegungspädagogik HF?

Mit Hospitationen und Praktika wird während der Ausbildung ein regelmässiger Praxisbezug gepflegt. Die zeitliche Einteilung der Hospitationen (80 Lektionen) und des Praktikum I (160 Lektionen) kann von den Studierenden individuell gestaltet werden. Eine Erwerbstätigkeit ist zu diesem Zeitpunkt parallel zum Studium möglich.

Das Praktikum II wird in der Regel als Block durchgeführt und erfordert meist eine Anstellung zu einem höheren Pensum, z.B. 60% während 4 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt ist eine weitere berufliche Tätigkeit neben dem Studium nicht mehr möglich bzw. stark eingeschränkt.

Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung?

Der Bildungsgang Dipl. Bewegungspädagogin HF / Dipl. Bewegungspädagoge HF richtet sich an Personen, die selbst Freude an Bewegung haben und gerne mit Menschen arbeiten. Wenn du das Vermitteln von Bewegung jeder Art zu deinem Beruf machen möchtest, bist du in diesem Bildungsgang genau richtig.

Voraussetzung für die Aufnahme in den Bildungsgang:

  • Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder gymnasialer Maturitätsausweis oder gleichwertiger Abschluss
  • Erfolgreich absolviertes Aufnahmeverfahren (siehe Info-Workshop «Bewegte Zukunft»
Wie viel Zeit bleibt während der Ausbildung zum Arbeiten?

Das Studium der Bewegungspädagogik dauert vier Jahre. Der Bildungsgang beansprucht zwei bis drei Tage pro Woche und kann berufsbegleitend absolviert werden. Während ca. ⅔ der Ausbildung ist ein 60% Pensum in einem branchenfremden Beruf realistisch. Für das 2. Praktikum wird ab dem 4. Semester des Hauptstudiums eine Reduktion empfohlen. Dieselben Empfehlungen gelten auch für familiäre Verpflichtungen, wobei hier allenfalls eine grössere Flexibilität möglich ist.

Das Ausbildungskonzept orientiert sich an der späteren Berufspraxis und an den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Es beinhaltet pädagogische, psychologische, medizinische und betriebswirtschaftliche Fächer und umfasst verschiedene Bewegungs- und Trainingsmethoden sowie unterschiedliche Tanzstile.  

Die Ausbildung gliedert sich in zwei Teile. Das Hauptstudium dauert drei Jahre und vermittelt die aufbauenden theoretischen Fächer und die prozessorientierten praktischen Inhalte. Das vierte Studienjahr kann vor oder nach dem Hauptstudium absolviert werden. Es beinhaltet weitere theoretische und praktische Fächer mit in sich abgeschlossenen Inhalten. Während des ganzen Studiums werden Theorie und Praxis laufend verknüpft. Lehrübungen, Hospitationen und Praktika bereiten dich auf die Berufspraxis vor.

Die im Laufe des Studiums erlernten Bewegungsmethoden werden von der Schule durch Zertifikate bescheinigt. Nach dem zweiten Jahr Hauptstudium erhalten die Studierenden das Branchenzertifikat Bewegungs- und Gesundheitsförderung in der Fachrichtung Körper- und Bewegungsschulung. Abgeschlossen wird das Studium mit dem eidgenössischen Diplom Bewegungspädagogin HF / Bewegungspädagoge HF. HF steht für höhere Fachschule. Höhere Fachschulen bilden zukünftige Fach- und Führungskräfte für anspruchsvolle berufliche Tätigkeitsbereiche aus. 

Welche Perspektiven bietet die Ausbildung?

Für Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen ist im Bereich Fitness- und Freizeitsport ausreichend Potential für eine berufliche Zukunft vorhanden, sowohl als selbständig Erwerbende als auch als Angestellte in einem Fitness- oder Gesundheitscenter oder in einem Bewegungs- oder Tanzstudio. Der Lohn in einem Angestelltenverhältnis widerspiegelt jedoch nicht unbedingt die effektive Qualifikation dieser Fachpersonen. Grund dafür sind die vielen non-formalen Kurzlehrgänge, die für eine Tätigkeit im Fitness- und Freizeitsport oft als ausreichend angesehen werden.  

Für Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen, die sich im Gesundheitssektor positionieren möchten, ist es schwieriger, sich in der bestehenden Berufswelt zu behaupten. Ohne Physio-, Sportwissenschafts- oder Therapieausbildung braucht es im Moment noch viel Glück und gute Beziehungen, um dort eine Stelle zu finden. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass das Berufsbild der Bewegungspädagogik in der Schweiz noch nicht verankert ist und eine verbindliche Regelung für die Abrechnung entsprechender Leistungen über die Krankenversicherer fehlt.

Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen, die eine berufliche Laufbahn in einer Schule oder einer anderen Institution (z.B. Wohnheim für Menschen mit Behinderung) anstreben, haben vergleichbare Herausforderungen. Ohne Abschluss als reguläre Lehrkraft oder Sozialpädagogin, Sozialpädagoge sind die Hürden für eine entsprechende Anstellung hoch und ebenfalls von guten Beziehungen und Glück abhängig.

Trotz dieser unbefriedigenden Rahmenbedingungen gibt es sowohl im Gesundheitssektor als auch in einem pädagogischen Umfeld Institutionen, die gerne mit Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen arbeiten, und sie zum Beispiel als Leitende von Bewegungsangeboten oder als Assistenten von Physiotherapeuten einsetzen oder als Lehrkräfte für Bewegungsunterricht und andere bewegte Interventionen. 

Wann ist die Nachqualifizierung zum HF Diplom für Bewegungspädagoginnen und Bewegungspädagogen mit Abschluss vor 2025 möglich?

Ab dem Herbst 2026 ist der Weg für eine Nachqualifikation zum eidg. Diplom in Bewegungspädagogik auf HF-Niveau frei. Dieser Weg steht Bewegungspädagoginnen und -pädagogen mit einem gültigen BGB Level-Abschluss offen.

Bedingung für die Nachqualifikation ist das Absolvieren eines Qualifikationsverfahrens. Es handelt sich dabei um dasselbe Qualifikationsverfahren wie im regulären Lehrgang. Weitere Bedingungen, wie z.B. der Besuch eines Weiterbildungskurses sind zur Zeit in Abklärung. Wann ein erstes solches Qualifikationsverfahren durchgeführt werden wird, ist ebenfalls noch offen.

Die Nachqualifikation ist ausschliesslich an der HWS möglich.  

Welche Berufsabschlüsse gibt es im Bereich Bewegung und Gesundheit?

Im Tätigkeitsgebiet Bewegungs- und Gesundheitsförderung sowie im Bereich Bewegungs- und Körpertherapie kursiert eine Vielzahl von Ausbildungen und Berufsbezeichnungen. Nur ein kleiner Teil dieser Berufsabschlüsse ist eidgenössisch anerkannt.

  • Eidgenössisch anerkannte Abschlüsse in Bewegungs- und Gesundheitsförderung sind:  
  • Fachfrau/Fachmann Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit EFZ  
  • Spezialistin/Spezialist Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. Fachausweis  
  • Expertin/Experte Bewegungs- und Gesundheitsförderung mit eidg. Diplom  
  • Dipl. Bewegungspädagogin/Bewegungspädagoge HF

Für die Berufe Bewegungs-, Sport- und Tanztherapie sowie medizinische Trainingstherapie gibt es ebenfalls eidgenössisch anerkannte Abschlüsse.

Eidgenössisch anerkannte Abschlüsse für Gesundheitsberufe sind unter anderem:  

  • Physiotherapeutin / Physiotheraput FH
  • Ergotherapeutin / Ergotherapeut FH
  • Hebamme FH
  • Ernährungsberaterin / Ernährungsberater FH